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BIOGRAFIE

Er ist ein Drummer, der Räume schafft, klangmalerisch fein schattierte Szenerien für seine Mitspieler kreiert und der es dabei es versteht, die Musik mit einer eleganten Subtilität zu lenken: Nathan Ott ist längst kein unbekanntes Gesicht mehr in der deutschen Jazzlandschaft, spätestens seit dem Erscheinen seines Debüt-Albums 2018, auf dem er eindrucksvoll demonstrieren konnte, wie fruchtbar eine solch generations-überschreitend interkontinentale Jazz-Begegnung sein kann. Zentrum der Aufmerksamkeit war dabei immer wieder die Tatsache, dass der Miles Davis-Veteran Dave Liebman gemeinsam mit drei europäischen Jazzmusikern aus zwei jüngeren Generationen ein derartig offenes Format für improvisatorischen Dialog auf Augenhöhe entwickelte.


Nathan Ott, geboren am 29. Mai 1989, wuchs in einer musikalischen Familie auf, und begann nach langjährigen Erfahrungen als klassischer Geiger mit 18 Jahren, Schlagzeug zu spielen, nachdem er ein Konzert von Dave Liebman auf dem Augsburger Jazzsommer erlebt hatte.

Nach seinem Abitur und einer einjährigen Karenzzeit, in der er sich auf die Anforderungen eines Jazzstudiums vorbereitete, fand er an der Musikhochschule in Würzburg mit Billy Elgart einen Mentor, der ihn lehrte, im Spiel verstärkt nach innen zu hören. 2011 zog es ihn nach Hamburg, wo er an der Hochschule für Musik und Theater bei Holger Nell sein Studium abschloss und  rasch zu einer treibenden Kraft der Szene avancierte. Dort schloss sich ein großer Kreis, als er durch die Jazz Federation Hamburg 2016 erstmals mit Dave Liebman auf der Bühne zusammengebracht wurde – der Beginn einer langjährigen und äußerst fruchtbaren musikalischen Beziehung. Nach seinen Studienjahren ist der mittlerweile reich mit Preisen belohnte Newcomer über geographische und Generationsgrenzen hinweg sehr gefragt als kraftvoller, rhythmisch hochelastischer und äußerst farbenreich phrasierender Instrumentalist, ein Schlagzeuger zudem, der den Errungenschaften des klassischen afroamerikanischen Jazz mit großem Respekt gegenübertritt.

Unter eigenem Namen sind bislang zwei Tonträger erschienen, die seine kompositorische Sprache im Zusammenspiel mit Dave Liebman, Sebastian Gille, Robert Landfermann / Jonas Westergaard dokumentieren.

Als Liebman sich später aus gesundheitlichen Gründen vom Tourleben zurückziehen musste, kam mit Christof Lauer eine der prägendsten Stimmen des europäischen Jazz hinzu und verwandelte den Klang und das Innenleben des Ensembles. Zusammen mit dem eindringlichen Ton des frisch gebackenen SWR-Jazzpreisträgers Sebastian Gille verschmilzt Lauers Spiel zu einer unverwechselbaren Textur und wird durch die elegante Elastizität des dänischen Bassisten Jonas Westergaard vervollständigt, – weltweit einer der bemerkenswertestes Individualisten seines Instruments.


Gemeinsam spielen sie eine eng kommunizierende, atmosphärisch dichte, zeitgenössische Musik, die zu allen dynamischen Steigerungen fähig ist, ohne jemals an Bodenhaftung zu verlieren – ein hochintensives Live-Erlebnis! Ausgedehnte Konzerttourneen brachten das Ensemble auf einige der renommiertesten Jazz-Bühnen Europas und zeugen von der Kontinuität einer künstlerisch äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit.

Des weiteren arbeitete er in seiner noch jungen Karriere mit Künstlern wie Richie Beirach, Doug Weiss, Jim Black, Michael Attias, Tobias Delius, Jan Roder, Uli Kempendorff, Ben Van Gelder, Christopher Dell, Rainer Böhm, Niels Klein, Vladislav Sendecki und Claus Stötter.

Im Verlauf mehrerer Studienaufenthalten in New York lernte Ott wichtige Lehrer und Mentoren wie Billy Hart, Adam Nussbaum, John Riley und Greg Hutchinson kennen, zu denen er bis heute in engem Kontakt steht.

Seit 2019 lebt er in Berlin und ist dort als freischaffender Musiker und Dozent für Jazz-Schlagzeug und Didaktik an der Akademie für Musik Berlin tätig.

 

 

 

 

Wer den Jazz lang genug liebt, dass er (oder sie) Elvin Jones noch live erlebt hat, der wird in der unbändigen physischen Präsenz und Musikalität von Nathan Ott etwas wiederfinden vom Geheimnis, vom Drive und vom Pulse des Trommelkraftwerks.                                               

– Hamburger Abendblatt

 

 

Zu den hörenswertesten jüngeren, explizit kammermusikalischen Ensembles im euro-päischen Jazz gehört das Quartett um den in Berlin lebenden Schlagzeuger Nathan Ott. Seine Musik ist faszinierend unorthodox und zeitgenössisch, dabei durchaus einer Tradition verhaftet. Bemerkenswert, wie atmosphärisch dicht die Bögen gespannt werden.

– Frankfurter Allgemeine Zeitung –

 

 

Das kreative Potential dieser vom Berliner Schlagzeuger Nathan Ott angeführten Gruppe ist enorm, denn die individuellen Stimmen sind so stark, dass allein die Konstellation dieser Musiker ihrem kollektiven Dialog zu einer großen Substanz verhilft.

– JazzThing –